Warum Innovationen floppen oder toppen

Warum Innovationen floppen oder toppen

«Dann lasst uns mal innovativ sein.» Wenn das so einfach wäre! Innovation auf Knopfdruck funktioniert nicht, denn sie ist ein Teil der Unternehmenskultur. In der Regel sind Innovations-Prozesse immer auch bereichsübergreifende Prozesse. Diese können nur dann gelingen, wenn alle Prozess-Beteiligten eine gemeinsame Innovationskultur, Normen und Werte haben, die Innovationen fördern und ermöglichen. Eine positive Innovationskultur schafft Raum und Anreize für Mitarbeiter, abteilungsübergreifend innovativ zu denken und zu handeln.

Die Innovationskultur gibt den Rahmen vor, damit wirtschaftliche Ziele erreicht werden. Sie beschäftigt sich mit:

  • dem Können - der Innovationsfähigkeit
  • dem Wollen - der Innovationsbereitschaft
  • dem Dürfen - dem Innovationspotential
     

Top oder flop? Die Innovationskultur entscheidet

Diese drei Dimensionen stehen in Wechselwirkung zueinander. Wer fähig und willig ist, jedoch an bürokratischen Hürden scheitert und ausgebremst wird, verliert die Motivation und die Bereitschaft. Wer überfordert ist, wird den Status Quo verteidigen, statt Veränderungen herbeizuführen. Unternehmen haben deshalb die Aufgabe, durch die Innovationskultur optimale Rahmenbedingungen für das Können, Wollen und Dürfen zu schaffen. Darüber hinaus wird die Unternehmens- und Innovationskultur in Veränderungs- und Wachstumsphasen auf die Probe gestellt.
 

Entwicklungsphasen des Unternehmens verstehen

Innovationen sichern Alleinstellungsmerkmale und Vorreiterpositionen auf dem Markt, sofern die unternehmerischen Entwicklungsphasen auf dem Weg dorthin gemeistert werden. Ein besonders kritischer Bereich ist dabei die Integration von neuen Mitarbeitern in die bestehende Belegschaft. In eingespielten Bestandsteams werden viele Regeln, Strukturen und Prozesse nicht mehr thematisiert. Dies stellt neue Kollegen vor Schwierigkeiten. Versteckte Erwartungen, unklare Zuständigkeiten und starke interne Bindungen führen zu Missverständnissen, Spaltung und der Ausbildung von Subgruppen.

Darüber hinaus mangelt es in der Einarbeitungsphase häufig an Planung und an Ressourcen. Mangelnde Einarbeitung und fehlende Integration mindern die Leistungsfähigkeit und führen zu steigender Fluktuation. Ein solides Mass an Stabilität in der Personalstruktur und die Weiterentwicklung von Mitarbeitern sind jedoch essentiell für die Arbeitszufriedenheit sowie die Arbeitsfähigkeit und somit für den wirtschaftlichen Erfolg eines Unternehmens.
 

Innovationskultur ermöglicht gemeinsamen Erfolg – trotz Instabilität

Wachstumsphasen sind durch Instabilität gekennzeichnet: Interne Talente werden befördert und müssen in die neuen Rollen und Aufgaben erst noch hineinwachsen. Gleichzeitig werden bestehende Hierarchie-Ordnungen durcheinandergebracht. Konfliktpotentiale und Reibungsverluste sind vorprogrammiert. Neue Prozesse und Methoden erfordern neue Kommunikationsformen, doch häufig fehlt die Zeit, um diese zu erlernen, erproben und umzusetzen. So entstehen Überlastungen und Frustrationen, die das Betriebsklima negativ beeinflussen.

Generell gilt dabei, dass grössere Firmen tendenziell eher überreguliert sind und kleine Firmen bei der Bereitstellung von hilfreichen Strukturen und Prozessen unter Druck sind. Es kommt auf einen guten Mix und ein ausgewogenes Verhältnis von Innovationsmanagement und kreativen Freiräumen an.
 

Das ist die Aufgabe von Innovationskultur: Rahmenbedingungen, Prozesse und Strukturen müssen so gestaltet werden, dass sie es ermöglichen, gemeinsam Erfolg zu haben, denn gemeinschaftlich erreichte Ziele verbinden und fördern die Integration.